Wie kommen wir weg von Öl, Gas und Kohle?
Der geförderte Wohnbau in Wien hat sich zu einer Vorreiterrolle in Bezug auf nachhaltige Energiekonzepte entwickelt und ehrgeizige Ziele für eine ressourcenschonende Zukunft gesetzt. Welche Rolle dabei Sonne, Erdwärme und Holz spielen, erfahren Sie hier.
Wien hat im Wiener Klimafahrplan im Zuge des Projekts „Raus aus Gas“ festgelegt, die städtische Wärme- und Kälteversorgung bis 2040 auf erneuerbare Energiequellen umzustellen und die Abhängigkeit von Öl, Gas und Kohle zu überwinden. Dieser Schritt wird die Wohnqualität weiter verbessern, die Umweltbelastung reduzieren und zugleich Wohnkosten für die Bewohner*innen senken.
So baut Wien zukunftsfit & nachhaltig
Zu den erneuerbaren Energien zählt unter anderem Solarenergie. Photovoltaikanlagen, die auf den Dächern der geförderten Wohnbauten installiert werden, erzeugen Strom aus Sonnenenergie, die vor Ort genutzt oder ins öffentliche Netz eingespeist werden können. Die Bewohner*innen profitieren von günstigerem Strom und die Stadt Wien reduziert die CO2-Emissionen deutlich. Neben Solarenergie kommt auch Geothermie zum Einsatz. Mit Erdwärme besteht die Möglichkeit Gebäude effizient zu heizen und zu kühlen.
Eine weitere zentrale Maßnahme im geförderten Wohnbau ist die Sanierung älterer Wohngebäude, um den Energieverbrauch zu reduzieren. So sorgen moderne Dämmmaterialien und -technologien für eine gute Wärmeisolierung, die im Sommer und Winter ein angenehmes Raumklima schaffen.
Wie der Einsatz von innovativen Energiekonzepten in der Praxis in eine klimafreundliche und nachhaltige Stadtentwicklung einfließt, zeigen aktuelle Wohnbauprojekte in ganz Wien.
Käthe-Dorsch-Gasse: Nachhaltig zur eigenen Energie
Das geförderte Neubauprojekt in der Käthe-Dorsch-Gasse im 14. Bezirk zeichnet sich durch eine autarke und nachhaltige Wärme- und Kälteversorgung aus. Beheizt und gekühlt wird das Wohnhaus mittels Geothermie mit Hilfe von Tiefensonden. Photovoltaik am Dach, Wärmepumpen und eine Anlage zur Wärmerückgewinnung aus Abwässern ermöglicht eine von fossilen Brennstoffen unabhängige Energieversorgung.
Alles grün im Niedrigenergiehaus in der Grasbergergasse
Für eine angenehme Temperierung im Sommer wie im Winter sorgen in der geförderten Niedrigenergiehaus-Anlage in der Grasbergergasse im 3. Bezirk modernste Energie- und Gebäudetechnik. Begrünte Fassaden sind hier ein zentrales Element. Die eingesetzte thermische Bauteilaktivierung steigert die Energieeffizienz des Wohngebäudes. Dabei können Rohrleitungen mit Wasser durch Wände, Decken und Böden geführt werden, die den Verbrauch von Heiz- und Kühlenergie reduzieren und gleichzeitig ein komfortables, reguliertes Raumklima schaffen.
Viel Holz in der Waldrebengasse
In der Waldrebengasse im 22. Bezirk liegt der Fokus auf nachhaltigem Holzwohnbau mit einer erneuerbaren Wärmeversorgung. Neben den Vorzügen des nachwachsenden Rohstoffes Holz, der in Kombination mit Beton Vorteile in Bezug auf Brand-, Schall- und Witterungsschutz bietet, wird für die Energieversorgung der geförderten Wohnungen Erdwärme und Solarenergie im Sinne einer Photovoltaikanlage genutzt.
Aus alt wird zukunftsfit: Gründerzeithaus-Sanierung in der Zwölfergasse
Aber nicht nur Neubauten tragen zur Erreichung der Klimaneutralität bei. Auch Gründerzeithäuser werden klima- und zukunftsfit gemacht. In der Zwölfergasse im 15. Bezirk wurde kürzlich ein 1865 errichtetes Gebäude umfassend gefördert saniert. Das Gebäude, das bisher mit Erdgas beheizt wurde, wird ab sofort mittels Wärmepumpe inklusive Photovoltaik-Unterstützung beheizt und gekühlt. Die Grundlage bildet der Energiegewinn aus Erdwärmesonden. Um das Erdreich im Bereich der Sonden wieder zu erwärmen ist eine Solarthermie-Anlage am Dach Teil des Energiekonzepts.