Vom Alltag im Widerstand: Ausstellung am Matteottiplatz

Lang vergangen und doch aktueller denn je: Durch ein beeindruckendes Engagement und eine einzigartige Zivilcourage ermöglichte eine Gruppe WiderstandskämpferInnen vor 71 Jahren die kampflose Befreiung Ottakrings vom Nationalsozialismus. Die Geschehnisse von damals sind nun in einer wohnpartner-Ausstellung zu sehen. 

„Haut euer Gewehr weg, geht nach Hause, versteckt euch, der Krieg ist ja gleich aus“ – am 7. April 1945 organisierte eine Gruppe des Kommunistischen Jugendverbandes in Sandleiten die Entwaffnung von Wehrmachtsoldaten und deren Versorgung mit Zivilkleidung. In nur einer Stunde wurde so ein Berg Waffen gesammelt, alle Soldaten hatten neue Kleidung – und Sandleiten konnte kampflos an die Alliierten übergeben werden. 

„Widerstand und Befreiung in Sandleiten“

Alles über die Hintergründe dieser geschichtsträchtigen Aktion, wie auch die Regime-GegnerInnen, die ihren Einsatz oftmals mit ihrem Leben bezahlen mussten, erfahren Interessierte ab sofort in einer von wohnpartner entwickelten Ausstellung. Zu sehen gibt es dabei viel: Von der Geschichte des Sandleitenhofs über berührende Briefe von später hingerichteten WiderstandskämpferInnen bis zu spannenden Erzählungen von Überlebenden über ihren Alltag im Kampf gegen das Regime. 

Wo: wohnpartner-Lokal Sandleitenhof, 1160 Wien, Matteottiplatz 3

Wann: Zu sehen ist die Ausstellung dienstags zwischen 14 und 18 Uhr sowie an anderen Tagen nach telefonischer Voranmeldung unter: 01/24 503-16082 oder -16085.

Bereits 2015 startete wohnpartner das ZeitzeugInnen-Projekt, in Rahmen dessen bisher in Zusammenarbeit mit den Ottakringer Kulturfreunden, SOHO in Ottakring und dem Künstler Andreas Strauss ein Denkmal gestaltete wurde, das die Geschichte des historischen Ereignisses erzählt. Zudem entstand eine begleitende Broschüre. ImpulsgeberInnen für das umfassende Projekt waren Helene Neuhaus und Paul Vodicka. Sie zählen zu den letzten lebenden ZeitzeugInnen, die von diesem Ereignis erzählen können.