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Brigittenauer Frauen erzählen

„Brigittenauer Frauen erzählen Geschichte“ heißt die neue wohnpartner-Veranstaltungsreihe im 20. Wiener Gemeindebezirk, bei der Frauen aus dem Bezirk über ihr Leben berichten – damals und heute. An diesem ersten Abend gehörte die Bühne Fatima Koc und Helga Hartmann, zwei Frauen aus Brigittenau, die im wohnpartner-Lokal in der Pappenheimgasse 31 Geschichten aus ihrem Leben erzählten.

Rund 25 BesucherInnen begleiteten die 6-jährige Helga 1947 nach Belgien und tauchten in die Lebens- und Arbeitsbedingungen einer Brigittenauer Frau in den 60-er und 70-er Jahren ein, kämpften sich mit der jungen Frau Koc durch das Wien der 80-er und 90-er Jahre und arbeiteten Seite an Seite mit ihr in Lederfabriken und Wäschereien.

„Mit dieser neuen Veranstaltungsreihe wollen wir Frauen die Möglichkeit geben, ihre Lebensgeschichten zu erzählen und zu teilen. Diese persönlichen Erzählungen geben nicht nur Einblick in die Biographien der Frauen, sondern auch in die Geschichte des Bezirks und das gesellschaftliche Leben in Wien. Gleichzeitig geht es darum, Interessierte an diesen Geschichten teilhaben zu lassen und Frauen aus dem Bezirk zu vernetzen“, erzählt Rosemarie Untner, wohnpartner-Teamleiterin im 20. Bezirk, von der Idee hinter der neuen wohnpartner Veranstaltungsreihe.  

An diesem Abend stand das Thema Arbeit im Mittelpunkt der Geschichten: Wo haben sie gearbeitet, wie haben sie damals eine Anstellung gefunden, waren sie mit ihrem Arbeitsleben zufrieden?

 

„In dem Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, gab es keine Schule. Ich ging mit meinem Vater aufs Feld, um zu arbeiten.“

 

„Meine erste Anstellung hatte ich in einer Bäckerei als Ladnerin – so nannte man Verkäuferinnen früher.“

 

Nicht nur die Arbeitsbedingungen haben sich im Laufe der Zeit geändert, auch der Stellenwert, den Menschen Beruf und Ausbildung geben, unterliegt einem ständigen Wandel. Das Thema Arbeit war und ist eng mit allen Bereichen des Lebens verwoben. Welche Möglichkeiten eine Ausbildung zu machen habe ich, welche Vorstellungen von typischen Berufen für Männer und Frauen gibt es oder wer kümmert sich um Kinder, pflegebedürftige Eltern oder den Haushalt?   

An diesem Abend kamen zwei Frauen zu Wort, die sich nicht kannten und sich doch wiedererkannten in vielen Geschichten der jeweils anderen. Ein schöner, intimier Abend, an dem Frau Koc und Frau Hartmann Raum hatten ihre Geschichte zu teilen und die BesucherInnen die Möglichkeit, in ihre Lebenswelten einzutauchen. Fragen und mitdiskutieren war natürlich auch erlaubt.

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