Skip to main content Skip to page footer
Zahlereiche TeilnehmerInnen beim historischen Spaziergang durch Sandleiten

Spaziergänge Widerstand in Sandleiten – niemals vergessen!

Am 20. Oktober und 24. November 2018 fanden Spaziergänge mit Petra Unger, Kulturvermittlerin und Begründerin der Wiener Frauenspaziergänge, durch Sandleiten statt.

In Kooperation mit wohnpartner und dem Bezirk erhielten historisch interessierte Personen kostenfrei die Gelegenheit, sich auf einem Rundgang durch die Wohnhausanlage Sandleiten und den Kongresspark mit dem Thema „Widerstand und Befreiung in Sandleiten“ auseinanderzusetzen.

Mit 1587 Wohnungen ist der Gemeindebau Sandleiten der größte Sozialbau des Roten Wiens der 1. Republik. 1934 leisteten zahlreiche BewohnerInnen von Sandleiten bewaffneten Widerstand gegen den Austrofaschismus. Während der Jahre 1938 bis 1945 wurden zahlreiche Arbeiterinnen und Arbeiter aus Sandleiten verfolgt, deportiert oder ermordet. In den letzten Wochen des Krieges gelang einigen WiderstandskämpferInnen unter Einsatz ihres Lebens die Entwaffnung von Wehrmacht-Soldaten und damit die kampflose Übergabe von Ottakring und Hernals an die Alliierten. Die Spaziergänge waren zum einen den engagierten, mutigen BewohnerInnnen und WiderstandskämpferInnen gewidmet -  darunter die Familien Dirmhirn, Halama und Schwarz sowie Helene Neuhaus und Paul Vodicka. Zum anderen zeichnete Petra Unger die Lebensgeschichte von Ceija Stojka, Tante von Harri Stojka, nach, die sich vor ihrer Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau im Kongresspark vor den Nationalsozialisten versteckte. Außerdem wurde Bezug auf die NamensgeberInnen der Sandleitner Straßenzüge Liebknecht-Gasse und vor allem Rosa-Luxemburg-Gasse sowie die Geschichte der Sandleitner Bücherei genommen.

Die Spaziergänge wurden von den jeweils rund 30 BesucherInnen mit großer Begeisterung und Interesse aufgenommen. Anschließend an den Rundgang gab es die Gelegenheit, im wohnpartner-Lokal die 2016 entstandene Ausstellung „Widerstand und Befreiung“ zu besichtigen und dabei mit Petra Unger und den wohnpartner-MitarbeiterInnen ins Gespräch zu kommen.