Geschichte der österreichischen Frauenbewegung: Ein Vortrag im Floridsdorfer Frauencafé
Das Interesse an dem Vortrag von Kulturvermittlerin Petra Unger war am 19. März groß. Neben den vielen Fragen, die die Vortragende beantwortete, wurde rege über den Vortrag „Die Geschichte der ersten und zweiten Frauenbewegung“ diskutiert. Der ursprünglich anlässlich des internationalen Frauentages geplante Vortrag fand am Jahrestag der größten Frauendemonstration Österreichs, nämlich am 19. März 2018, statt. Am 19. März 1911 marschierten 20.000 DemonstrantInnen über die Wiener Ringstraße, um auf ihre Forderungen, wie z.B. Mutter- und Arbeitnehmerinnenschutz aufmerksam zu machen. Nie wieder gelang es österreichischer Frauenbewegung, so viele Menschen zu mobilisieren. Viele interessante Details aus der Geschichte der österreichischen Frauenbewegung sorgten unter den Frauencafé-Teilnehmerinnen für Empörung. Dass die sogenannte „Erdarbeiterinnen“ bereits 1948 für gleichen Lohn für die gleiche Arbeit demonstrierten und dabei 100 Frauen von Sicherheitswachen und Nationalgarten, die sich davon provoziert fühlten, blutig niedergeschlagen wurden, oder dass der Anteil der ersten Frauen im Parlament gerade mal 5 Prozent ausmachte, so wie die Namen und Forderungen der Pionierinnen der österreichischen Frauenbewegung, gehören dazu. Die Errungenschaften der zweiten Frauenbewegung regten lebhafte Gespräche an. Am meisten wurde über die Schwangerschaftsabbruchsgesetz sowie die aktuelle #Metoo-Debatte diskutiert und viele Erfahrungen untereinander ausgetauscht.