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Konfliktarbeit

Durch fachlich fundierte Interventionen soll in Konflikten eine Verbesserung der Situation für die Bewohner*innen hergestellt bzw. das Zusammenleben gefördert werden. Dabei geht es vor allem darum, die Möglichkeiten der Stärkung der Parteien (Empowerment) und auch ihres Umfelds auszuloten und auszuschöpfen.

Nach der (in den meisten Fällen erfolgten) Vorarbeit in Form von Zuständigkeit- und Auftragsklärung sowie Kontaktaufnahme und Einholen der Bereitschaft der Parteien, beginnt die eigentliche Fallbearbeitung.

Ergibt sich aus der Fall- und Auftragsklärung, dass bei dem Thema getrennte oder gemeinsame Konfliktgespräche sinnvoll sind, werden mediative Methoden vorgeschlagen und die Gesprächsbereitschaft der Beteiligten im Rahmen eines Mediationscoachings erhoben. Parallel kann die Konfliktaktivität jedoch immer auch im Rahmen von GWA–Prozessen eingesetzt werden. Diese Option gilt es bei den Beratungsgesprächen als Möglichkeit im Bewusstsein zu haben: Konflikte oder Anfragen sind bei genauer Betrachtung eben vielschichtig. So sind Bewohner*innen mit intensiver Konflikttendenz oft sogar eine wichtige Ressource für das Gemeinwesen, denn diese Personen suchen die Auseinandersetzung, haben Ideen und Vorstellungen, und all das stellt Aktivität dar.

Die Bearbeitung ist darauf ausgerichtet, die Handlungsmöglichkeiten der Einbringer*innen bzw. aller Betroffenen zu erweitern. Das bedeutet im Rahmen von Einzelcoaching-Gesprächen herauszuarbeiten, was als nächstes getan werden kann und welche Unterstützung die Betroffenen/Parteien brauchen. Wenn möglich sollten jene Themen in der Bearbeitung vorrangig behandelt werden, bei denen die Betroffenen selbst Veränderungen herbeiführen können.

Die Art der Bearbeitung und Intensität der Unterstützung wird immer mit den Betroffenen bzw. Parteien abgestimmt. Für fachliche Mitarbeiter*innen ist es wichtig, die unterschiedlichen Möglichkeiten für die Bearbeitung gut zu kennen und erklären zu können, damit gemeinsam mit den Betroffenen die am besten geeignete Vorgehensweise beschlossen werden kann. Methodenbeschreibungen und Erfahrungsberichte befinden sich in diesem Handbuch, zusätzlich sollen Intervisionen und Schulungen eine Unterstützung sein, um die Bewohner*innen im Rahmen der Einzelgespräche kompetent beraten zu können.

Wenn nicht alle betroffenen Parteien zu Lösungsschritten oder Gesprächen bereit sind, werden die Parteien, die das Angebot von wohnpartner annehmen möchten, beraten. Sie werden mit Methoden wie Coaching, Vertrauensaufbau, Beratung in ihrer Situation unterstützt (Empowerment) und bei Bedarf an andere Einrichtungen verwiesen (Verschiedene Institutionen und Einrichtungen – Drehscheibenfunktion und Weitervermittlung).

 

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